Die Gönnersdorfer Kapelle

Kapelle 1953Kapelle 1953

Die Gönnersdorfer Kapelle heuteDie Gönnersdorfer Kapelle heute


(Link: Webseite der Pfarreiengemeinschaft Obere Kyll)

In der Geschichte der zum ehemaligen kölnischen Eifeldekanat gehörenden Pfarreien ist zu lesen, die Gönnersdorfer Kapelle werde erstmalig im Jahr 1632 (in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges) erwähnt. Aus Akten des Koblenzer Staatsarchiv geht hervor, dass Gönnersdorf bereits im 15. Jahrhundert einen Frühmesser hatte, der von Lissendorf kam.

Die alte Glocke, die heute einen Ehrenplatz unter der Empore einnimmt, trägt die Jahreszahl 1650 und ist dem hl. Cyriakus geweiht. Der Guß erfolgte also nur wenige Jahre nach dem Ende des Krieges.

Am 1.7.1682 wurde der in Gönnersdorf als Sohn der Eheleute Thomas und Anna Hoet geborene Hubert Mathiae vom Grafen zu Manderscheid und Blankenheim als Frühmesser und Lehrer vorgeschlagen; er war dann als Vikar in der Pfarrei Lissendorf tätig.

Die alte Schulchronik von Gönnersdorf berichtet von einem Güterverzeichnis, das 1692 unter der Herrschaft von Ernst Salentin, Graf zu Manderscheid und Blankenheim erstellt wurde. Diesem Verzeichnis habe u.a. eine Zeichnung des Ortes Gönnersdorf beigelegen, in der die damalige Kapelle mit einem ummauerten Kirchhof und 18 Häusern dargestellt sei.

Obgleich es an den notwendigen Mitteln mangelte, begannen die Gönnersdorfer im Jahr 1828 mit dem Bau einer neuen Kapelle, bzw. mit einer erheblichen Erweiterung des bisherigen Gotteshauses. Der königliche Landrat von Daun versuchte das Unternehmen zu stoppen, aber die Gönnersdorfer bauten weiten, so dass die Kapelle am 4. August 1831 eingeweiht wurde. Zumindest seit dieser Zeit wird die Hl. Luzia als Schutzpatronin verehrt.

Am 13.Oktober 1941 fielen Bomben auf Gönnersdorf und sämtliche Fenster der Kapelle zerbrachen. Zu diesem relativ frühen Zeitpunkt des Zweiten Weltkrieges verfuhr die Reichsregierung noch großzügig: bald nach dem Bombenangriff erhielt die Kapelle bunte Bleiglasfenster mit figürlichen Darstellungen. Für die damals noch stärker bäuerliche Struktur des Ortes ist kennzeichnend, dass unter anderen zwei Viehpatrone, die hl. Brigitta und der Hl. Wendelinus auf den Fenstern dargestellt sind.

1953 wurde durch finanzielle und tatkräftige Unterstützung der Bevölkerung die Kapelle so erweitert, dass sie doppelt soviele Menschen aufnehmen konnte.