Geschichte von Gönnersdorf
Einleitung
Von der Frankensiedlung zum Biologenparadies...
Anfänge
Nachforschungen von Dr. Heinrich Wiesen aus dem Jahr 1953 ergaben, dass Guntersdorf (Gönnersdorf) erstmals anhand einer Schenkungsurkunde Bischofs Albero von Basel an die Herrschaft Kerpen im Jahr 1136 erwähnt wird. Natürlich dürfte der Ort Gönnersdorf bereits viel älter sein. Wahrscheinlich ist der Ort bereits zur Zeit der Franken um das achte bis zehnte Jahrhundert entstanden. Es gibt Bodenfunde von frühfränkischen Gräbern und bei Bauarbeiten wurden Straßenreste aus römischer Zeit gefunden.

Blick von der Kyll zum Dorf um 1960
Der Dorfname
Die Schreibweise des Namens änderte sich im Laufe der Zeit mehrmals, so z.B. in Gondersdorf, Gundersdorf und Gundeszdorph. In den frühen Kirchenbüchern (1695 - 1798) der Pfarrei Lissendorf schrieb man Junnersdorf.
Die Hausnamen
Gegen Ende des Mittelalters legten sich die Bewohner des Ortes Familien- und Hausnamen zu. Diese Bezeichnungen wurden vielfach vom Beruf des Hausherrn, vom Vornamen eines Familienmitglieds oder von der Lage des Hausgrundstücks abgeleitet. Zwar lassen sich zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert einige Höfe namentlich feststellen, über die Einwohner von Gönnersdorf ist jedoch wenig bekannt. Auch heute noch benennt man bestimmte Dorfbewohner mit den alten Hausnamen. Wird beispielsweise über den ehemaligen Ortsbürgermeister Friedrich Schmidt gesprochen, dann wird er stets als "Mettele Fritz" bezeichnet, da er auf einem Grundstück wohnt, auf dem bereits seit dem Mittelalter der Hausname "Mettele" gebräuchlich ist.
Zeittafel
Die Gönnersdorfer Kapelle
(Link: Webseite der Pfarreiengemeinschaft Obere Kyll) In der Geschichte der zum ehemaligen kölnischen Eifeldekanat gehörenden Pfarreien ist zu lesen, die Gönnersdorfer Kapelle werde erstmalig im Jahr 1632 (in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges) erwähnt. Aus Akten des Koblenzer Staatsarchiv geht hervor, dass Gönnersdorf bereits im 15. Jahrhundert einen Frühmesser hatte, der von Lissendorf kam. Die alte Glocke, die heute einen Ehrenplatz unter der Empore einnimmt, trägt die Jahreszahl 1650 und ist dem hl. Cyriakus geweiht. Der Guß erfolgte also nur wenige Jahre nach dem Ende des Krieges. Am 1.7.1682 wurde der in Gönnersdorf als Sohn der Eheleute Thomas und Anna Hoet geborene Hubert Mathiae vom Grafen zu Manderscheid und Blankenheim als Frühmesser und Lehrer vorgeschlagen; er war dann als Vikar in der Pfarrei Lissendorf tätig. Die alte Schulchronik von Gönnersdorf berichtet von einem Güterverzeichnis, das 1692 unter der Herrschaft von Ernst Salentin, Graf zu Manderscheid und Blankenheim erstellt wurde. Diesem Verzeichnis habe u.a. eine Zeichnung des Ortes Gönnersdorf beigelegen, in der die damalige Kapelle mit einem ummauerten Kirchhof und 18 Häusern dargestellt sei. Obgleich es an den notwendigen Mitteln mangelte, begannen die Gönnersdorfer im Jahr 1828 mit dem Bau einer neuen Kapelle, bzw. mit einer erheblichen Erweiterung des bisherigen Gotteshauses. Der königliche Landrat von Daun versuchte das Unternehmen zu stoppen, aber die Gönnersdorfer bauten weiten, so dass die Kapelle am 4. August 1831 eingeweiht wurde. Zumindest seit dieser Zeit wird die Hl. Luzia als Schutzpatronin verehrt. Am 13.Oktober 1941 fielen Bomben auf Gönnersdorf und sämtliche Fenster der Kapelle zerbrachen. Zu diesem relativ frühen Zeitpunkt des Zweiten Weltkrieges verfuhr die Reichsregierung noch großzügig: bald nach dem Bombenangriff erhielt die Kapelle bunte Bleiglasfenster mit figürlichen Darstellungen. Für die damals noch stärker bäuerliche Struktur des Ortes ist kennzeichnend, dass unter anderen zwei Viehpatrone, die hl. Brigitta und der Hl. Wendelinus auf den Fenstern dargestellt sind. 1953 wurde durch finanzielle und tatkräftige Unterstützung der Bevölkerung die Kapelle so erweitert, dass sie doppelt soviele Menschen aufnehmen konnte. |
![]() Kapelle 1953 ![]() Die Gönnersdorfer Kapelle heute |