Kalkmagerrasen

kalk01 250Wanderkarte Gönnersdorfkalk03 250Wacholder (Juniperus communis)


Spezialisten gefragt

Im Nordosten des Dorfes, am Rand des Pinnert, befindet sich auf dem Oberen Mitteldevon ein aufgelassener Dolomitsteinbruch. Dieser wurde betrieben bis etwa 1920.
Der alte Kalksteinbruch wird großräumig von Kalkmagerrasen umgeben, die hier hauptsächlich durch die Beweidung mit Rindern entstanden sind. Es war damals die Aufgabe der Kinder des Dorfes, diese nach der Schule zu hüten.
Die Gönnersdorfer Kalkmagerrasen sind Kalkhalbtrockenrasen. Sie sind aus Wäldern hervorgegangen und wurden durch Beweidung offengehalten. Ohne Nutzung bzw. Pflege würden sie sich wieder zum Wald zurückverwandeln. Kalkhalbtrockenrasen unterscheiden sich damit von den „echten“ Trockenrasen, die wegen extremen klimatischen Bedingungen kaum Wald tragen können und weitgehend natürlich entstanden sind. Um diese Biotope zu erhalten eignet sich insbesondere die Schafbeweidung. Diese Tiere knabbern die Sprösslinge von Büschen und Sträuchern ab und verhindern dadurch das Aufkommen von Gehölzen.

Wacholder (Juniperus communis)

Durch seine stacheligen, nadelförmigen Blätter ist der Wacholder wehrhaft gegen den Verbiss der Weidetiere und daher als Weideunkraut stehen geblieben. Blüten und unreife grüne wie reife blauschwarze Früchte (Wacholderbeeren) sind gleichzeitig am Strauch zu sehen.

Manns-Knabenkraut (Orchis mascula)

Ende April/Anfang Mai überziehen die rotvioletten Blüten dieser Orchidee die Magerrasen. Sie bildet eine Lebensgemeinschaft mit einem Wurzelpilz (Mykorrhiza). Das Manns-Knabenkraut ist die erste blühende Orchidee von 15 in Gebiet vorkommenden Orchideenarten.


Zweifarbige Mauerbiene (Osmia bicolor)

Zweifarbige Mauerbiene (Osmia bicolor)Schutzbau aus Kiefernnadeln über dem Schneckenhaus vor dem Hintergrund des Dorfes


Die Zweifarbige Mauerbiene ist eine typische Art der Kalkmagerrasen. Sie legt ihre mit zerkautem Pflanzenmaterial verdeckelten Brutzellen in leeren Schneckenhäusern an und verstopft den Eingang darüber hinaus mit Steinchen. Durch Drehung der Mündung gegenüber dem Boden regensicher gelagert, wird das Schneckenhaus unter einer Schicht von Halmen verborgen, die von den Bienen, wie Hexen auf ihren Besen reitend, herbeigeflogen werden. www.wildbienen.de


Wacholder Naturschutzgebiet Gönnersdorf
Wacholder Naturschutzgebiet Gönnersdorf
Tüschwieschen und Kylltal
Wiesenschlüsselblume (Primula veris)
Männliches Knabenkraut (Orchis mascula)
Kugelblume (Globularia punctata)
Frühlinsküchenschelle (Anemone pulsatilla)
Nest der Zweifarbigen Mauerbiene
Schutzbau aus Kiefernnadeln über dem Schneckenhaus vor dem Hintergrund des Dorfes